Selbstgemachte Teigtaschen sind etwas Wundervolles. Damit die Füllung innen bleibt, wenn du sie garst, musst du deine Teigtaschen aber gut verschließen. Dabei hilft die richtige Falttechnik. Für viele Teigtaschen gibt es eine typische Form und die ist manchmal ganz schön knifflig, hinzubekommen. Ich zeige dir in diesem Artikel fünf Falttechniken für Teigtaschen und zeige dir auch, welche Küchenhelfer dich unterstützen.
Das findest du in diesem Beitrag
Falttechniken
Hast du den Teig für deine Teigtasche zusammengeknetet und eine Füllung zubereitet, geht es ans Füllen und Verschließen. Auch weniger kunstvoll gefaltete Teigtaschen schmecken lecker – eine filigrane Falttechnik ist also eher optional. Die wichtigsten Möglichkeiten, eine Teigtasche elegant zu verschließen, zeige ich dir jetzt:
Besonders einfach: Teig ausstechen, zusammenklappen & festdrücken
Diese Falttechnik eignet sich für fast alle Rezepte und klappt sowohl rund, halbmondförmig als auch rechteckig, z. B. bei Ravioli. Du kannst entweder Teig ausstechen, mittig klappen und dann falten oder eine zweite Schicht Teig oben auflegen und dann verschließen.
So faltest du Teigtaschen ganz einfach:
- Den Teig dünn ausrollen und dann in der gewünschten Form ausstechen, z. B. rund oder eckig.
- Füllen und entweder zuklappen und dann festdrücken oder eine weitere Teigschicht auf die Füllung geben.
- Dann rundum festdrücken. Zum Festdrücken kann auch eine Gabel oder ein anderes Werkzeug benutzt werden, um so Struktur in den Rand zu bringen.
Klebt der Teig nicht zusammen, nutze etwas Wasser, um ihn am Rand zu befeuchten.
Zu wem passt diese Technik?
Das Zuklappen ist die ideale Falttechnik für Teigtaschen-Anfänger. Sie geht schnell und ist für unterschiedliche Teigarten und Füllungen geeignet.
Achte nur darauf, die gefüllten Teigtaschen nicht zu lange liegen zu lassen, bevor du sie garst, denn sonst kann eine feuchte Füllung den rohen Teig durchweichen.
Diese Falttechnik kannst du übrigens noch auf ganz andere Ebenen heben: Du kannst den Teig nicht nur “einfach” klappen, sondern mit zwei oder drei Nähten zur Mitte klappen. Das passiert beispielsweise bei Samosas oder Manti und braucht etwas mehr Übung.
Besonders hübsch: Rand einklappen & dekorativ falten
Diese Technik kennst du vielleicht von Empanadas? Sie funktioniert am besten mit elastischen Teigen und sieht auch bei Hefeteig klasse aus. Eigentlich handelt es sich um eine Weiterentwicklung der ersten Technik.
So klappst du dekorativ:
- Den Teig dünn ausrollen, dann rund ausstechen.
- Füllung in die Mitte geben, zuklappen und rundum festdrücken.
- Von einer Seite aus den festgedrückten Teig umklappen & rundum so verfahren.
Zu wem passt diese Technik?
Wenn du etwas mehr Zeit hast und deine Teigtaschen hübsch und dekorativ aussehen sollten, ist diese leichte Falttechnik ideal für dich. Da die Teigtaschen schon verschlossen sind, bevor du den Rand umklappst, ist diese Methode risikoarm, weil du auch bei Fehlern keine Füllung verlierst, sondern nur die Optik leidet.
Besonders vielseitig: Schiffchen formen
Diese Falttechnik kennst du vielleicht von asiatischen Teigtaschen wie Gyoza. Sie wirkt anfangs ein wenig knifflig, aber man ist schnell drin und macht dann tolle Fortschritte. So sehen die Teigtaschen dann echt toll aus.
So faltest du Teigschiffchen:
- Den Teig dünn ausrollen und rund ausstechen.
- Den Teigkreis auf den Hohlraum zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand legen und Füllung hinaufgeben.
- An einer Seite eng zusammennehmen und mit kleinen Falten durch die andere Hand verschließen.
- So den kompletten Rand verschließen und am Ende überprüfen, dass alles gut verschlossen ist.
Zu wem passt diese Technik?
Schiffchen können wirklich toll aussehen und es gibt ganz unterschiedliche Arten, beim Falten anzusetzen. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Formen. Das Falten benötigt aber etwas Fingerspitzengefühl und Übung. Es kann gut passieren, dass die Teigtaschen nicht gleichmäßig aussehen oder dass du die Teigtaschen nicht gut genug verschließt und sie Füllung verlieren.
Diese Technik ist also etwas für Geduldige mit ruhiger Hand.
Besonders rund: Teigbeutel drehen
Für mich persönlich ist das hier die schwierigste Art, Teigtaschen zu drehen: Du formst einen Beutel, den du oben verschließt. Beutelchen gibt es mit herausstehendem “Stängel” oben oder ohne. Möchtest du sie am Stängel festhalten können (wie beispielsweise Khinkali aus Georgien), hältst du den Teig nicht am äußeren Rand fest, sondern etwas mittig, wenn du die Beutel drehst.
So drehst du Teigtaschenbeutel:
- Den Teig dünn möglichst rund ausrollen.
- Den Teig am Rand oder etwas weiter mittig an einer Stelle festhalten.
- Dann zwischen zwei Fingern zusammendrücken.
- Rundum mit dem Finger etwas mehr Teig nehmen, einfalten, festdrücken und wiederholen.
Zu wem passt diese Technik?
Die Beutel sind besonders praktisch, wenn du Teigtaschen kochen oder dämpfen möchtest. Durch die runde Form sitzen sie gut im Dämpfkorb oder sind rundum gut verschlossen, um beim Kochen nicht auszulaufen.
Besonders elastisch: Tortellini falten
Italienische Tortellini (und Tortelloni), aber auch koreanische Mandu oder russische Pelmeni findest du oft in dieser Form. Dabei klebst du die Spitzen der gefüllten Halbkreise noch vorne zusammen und erhältst tolle, stabile Teigtaschen.
So faltest du Tortellini:
- Den Teig dünn ausrollen und rund oder quadratisch ausstechen.
- Erst füllen, dann zuklappen.
- Die äußeren spitzen Enden in der Mitte zusammenbringen und gut festdrücken.
Zu wem passt diese Technik?
Diese Falttechnik für Teigtaschen ist ideal für alle, die mit kleinen Mitteln tolle Effekte erzielen wollen. Denn so verschlossene Teigtaschen sind einfach gemacht, wirken aber professionell, weil jeder Tortellini kennt.
Risiken beim Falten
Kommt eine schlecht verschlossene Teigtasche in siedendes Wasser oder die Fritteuse, verliert sie die Form – und die Füllung (ist mir alles schon passiert). Achte darum darauf, die Teigtaschen sorgfältig zu verschließen. Manchmal hilft dabei etwas Wasser oder verquirltes Ei, das auf die Ränder gegeben wird, bevor du diese zusammendrückst.
Die richtige Füllmenge
Wie viel Füllung in eine Teigtasche passt, hängt immer etwas vom Teig selbst ab. Manche Teige sind recht elastisch, hier kann ich notfalls noch etwas ziehen, ohne dass der Teig reißt. Bei anderen passt wirklich nicht mehr als ein Teelöffel Füllung hinein, weil sich die Teigtasche sonst nicht mehr gut und auslaufsicher verschließen lässt. Es ist in Ordnung, bei den ersten Teigtaschen eines Schwungs zu experimentieren.
Dann werden die nachfolgenden umso besser.
Gadgets: Falthilfen & Ausstecher
Wer seinen Teig nicht selbst falten möchte, findet sowohl in Ladengeschäften als auch im Internet zahlreiche Helfer. Das sind schlichte Ausstecher, aber auch Former mit Klappfunktion oder solche, bei denen der Teig einfach ausgerollt wird. Manche sind für kleines Geld zu haben, andere sind kostspielig. Es gibt sie aus Metall, Holz oder Kunststoff … aber was taugen sie?
Alle Teigtaschen lassen sich auch ohne diese Falthelfer formen und zubereiten. Meist weniger gleichmäßig, manchmal dauert es länger – aber es geht. Generell gilt: Je öfter du Teigtaschen machst, desto leichter fallen dir die Handgriffe und umso schneller wirst du.
Es gilt aber auch: Falten kann dauern. Diese Gadgets können das Füllen & Falten beschleunigen, denn einige produzieren mehrere Teigtaschen gleichzeitig.
Meine Empfehlungen für Teigtaschenformer
Für meine Teigtaschen habe ich folgende Tools zum Formen bislang genutzt und fand sie durchaus praktisch:
- Einfache Klappform für Teigtaschen*
- Form für rechteckige Ravioli*
- Praktische Klappform für Wantans oder Manti*
- Pelmeniza für Pelmeni (gewöhnungsbedürftig)*
Vorteile & Nachteile der Küchenhelfer
Vorteile
- Einfach: Die meisten Helfer sind sehr leicht zu bedienen
- Gleichmäßig: Alle Teigtaschen sehen gleich aus
- Schnell: Mit Küchenhelfer geht das Falten oft deutlich schneller als per Hand
- Vielseitig: Es gibt viele unterschiedliche Tools für verschiedene Formen
Nachteile
- Platzintensiv: Mehr Küchenhelfer bedeuten mehr benötigten Stauraum in der Küche
- Reinigung: Nicht alle Gadgets sind spülmaschinenfest, die Reinigung kann umständlich und langwierig sein
- Qualität: Die Verarbeitung kann wirklich dürftig sein
- Massenware: Die Teigtaschen wirken weniger individuell
Zusammenfassung
Das Falten von Teigtaschen ist eine Wissenschaft für sich, denn in jedem Land und für jede Art von Teigtaschen gibt es eine eigene Faltart und Klappform. Hier muss man auf jeden Fall etwas üben. Mir persönlich helfen Videos dabei, mir die Techniken abzugucken und sicherer zu werden. Im Anschluss kannst du sie dann garen.
Lass mich doch wissen, was deine liebste Teigtaschenform ist und ob du per Hand oder mit einem Küchenhelfer faltest.