Möchtest du Ravioli von Grund auf selber machen? Ich zeige dir ein leckeres Rezept für Vollkornravioli mit Weizenmehl. Ich erkläre dir, wie du den Ravioliteig zubereitest und welche Ausstecher oder Formen du benötigst, damit alles klappt. So kannst du bald vegane Ravioli selbst zubereiten.
Das findest du in diesem Beitrag
Was sind Ravioli & woher kommen sie?
Ravioli sind klassisch italienische Teigtaschen, die es in fast allen Regionen des Landes gibt.
Unterschiedliche Namen
Quelle: Wikipedia
Im norditalienischen Piemont heißen sie auch Agnolotti, in der Emilia-Romagna beispielsweise Anolini und in der Nordtoskana schließlich Tordello … Na, klingelt was? Genau, gefüllte Teigtaschen heißen auch Tortelloni. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Formen und Füllungen.
Ravioliteig zubereiten
Nudelteig ist eigentlich schnell selbstgemacht. Du kannst dich vorab entscheiden, ob du einen Ravioliteig mit Ei oder ohne zubereiten möchtest. Mein Teig besteht aus Vollkornmehl und ist ohne Ei.
Zutaten für die Vollkornravioli
Wenn du dir italienische Nudelrezept anschaust, findest du da nicht unsere Mehl-Typenbezeichnungen, sondern liest meist etwas von „00“-Mehl, das du mit Hartweizengrieß (Semola) mischen und dann zu Ravioliteig verarbeiten sollst. Das 00er ist sehr fein gemahlen. Du kannst dementsprechend das weiße 405er Weizenmehl nehmen.
Tipp: Schneller Nudelteig
Möchtest du kein Vollkornmehl nehmen, kann ich dir eine Mischung aus gleichen Teilen Weizenmehl und Grieß empfehlen (also beispielsweise je 100 g). Dazu kommt noch etwas Salz, etwas Olivenöl und noch einmal ein Teil (also 100 ml) Wasser.
Teig mit Ei oder ohne?
Häufig wird Nudelteig in Italien mit Ei zubereitet. Tatsächlich nicht überall und nicht für alle Nudelsorten, das ist oft so eine regionale Geschichte. Das Ei im Teig verleiht dem Teig Bindung und Geschmeidigkeit, außerdem natürlich die leicht gelbe Farbe.
Gefüllte Pasta wird meist mit Ei zubereitet – es geht aber auch ohne, wie ich dir später zeige.
Nudelteig ausrollen: Brauche ich eine Nudelmaschine?
Damit du deine Ravioli gut füllen kannst, sie gleichzeitig nicht zu teigig schmecken und beim Kochen auch nicht aufplatzen, solltest du den Teig zwar dünn, aber nicht durchsichtig ausrollen. 1-2 mm sind hier ideal.
Je nach Teig und Menge kann das ein ganz schöner Kraftakt sein. Ich liebe meine Nudelmaschine (hier ein ähnliches & günstiges Modell*) mittlerweile, du kannst den Teig aber auch per Hand ausrollen.
Ohne Nudelmaschine empfehle ich dir:
Teile den Teig vorab in handlichere Portionen. So wird es einfacher, ihn glatt zu ziehen und recht dünn auszurollen. Achte außerdem auf eine bemehlte Unterlage, damit dir der Teig nicht an der Arbeitsplatte festklebt. Gerade Vollkornteig – egal ob Weizen oder Dinkel – ist superklebrig, da musst du Geduld haben, Mehl einarbeiten und die Ravioli nicht lange liegen lassen, sondern schnell nach dem Füllen kochen.
Ravioli-Füllung: Ideen für deine Ravioli
Meine Ravioli sind mit leckerem Pesto gefüllt. Das rote Pesto kannst du selber machen oder kaufen – achte dabei schlicht auf eine gute Qualität der Zutaten.
Diese Ideen für eine Ravioli-Füllung gefallen mir auch:
- Hackfleisch / Ragù
- Spinat & Ricotta: Ravioli di Magro (hier klassisch, hier vegan)
- Kürbis (hier)
- Pilze (Rezept hier)
Ravioli formen: Ausstecher, Form oder Freihand?
Ravioli haben keine festgelegte Form. Häufig sind sie viereckig, aber oft auch rund oder halbrund. Schließt du halbrunde Ravioli vorne zusammen, hast du Tortelloni. Hier kannst du also ganz einfach formen oder aufwendigere Möglichkeiten nutzen.
Teigtaschen falten
Hier habe ich 5 Möglichkeiten zum Falten von Teigtaschen gesammelt.
Grundsätzlich kannst du also Kreise aus deinem Ravioliteig ausstechen, mittig füllen und dann zuklappen und rundum verschließen. Es gibt aber auch Küchenhelfer, die dir beim Füllen der Ravioli helfen und dir so die Arbeit erleichtern:
- Raviolibrett* für 10 Stück
- Ravioliform* zum einzelnen Zuklappen
- Ravioliausstecher* in unterschiedlichen Formen
Ich persönlich besitze ganz viele dieser Küchenhelfer und finde die Klappform sehr praktisch. Für die Vollkornravioli unten habe ich ein Raviolibrett benutzt.
Rezept für vegane Ravioli
Du weißt jetzt eine Menge und kannst damit starten, deine eigenen Ravioli zuzubereiten. Hinein kommt ein einfaches rotes Pesto, dazu gibt es Cherrytomaten aus der Pfanne.
Ravioli selbst machen: Vegane Ravioli mit rotem Pesto
4
Portionen30
Minuten40
MinutenZutaten
- Für den Teig
150 g Weizenvollkornmehl
170 ml Wasser
1/2 TL Salz
ggf. etwas Olivenöl
- Für die Füllung
1 Glas getrocknete Tomaten in Öl
2 EL Chiliöl (alternativ Olivenöl)
60 g Sonnenblumenkerne
1/2 TL Salz
1 TL Balsamicoessig
Zubereitung
- Die Zutaten für den Nudelteig in einer Schüssel verkneten.
Ist der Teig zu feucht, mehr Mehl dazugeben bis er nach einigen Minuten nicht mehr klebt. - Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten ruhen lassen.
- Das Pesto für die Füllung zubereiten. Dazu alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mixen bis eine cremige Paste entsteht.
- Den Nudelteig jetzt in Portionen in der Nudelmaschine oder per Hand dünn ausrollen (ca. 3-5 mm Dicke).
Der vegane Vollkornteig reißt leichter als ein Teig ohne Vollkornmehl oder mit Eiern, darum muss er etwas dicker sein. - Die Ravioli füllen und verschließen.
Anschließend auf etwas ausgestreutes Mehl setzen, damit sie nicht zusammenkleben, bevor sie gekocht werden. - Gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Ravioli darin kurz garen (ca. 2-4 Minuten).
Hinweise
- Füllen mit Raviolibrett: Hier rollt man eine Lage Teig aus und legt sie auf die gemehlte Form. Dann wird die Füllung hineingesetzt und mit einer weiteren Lage Teig oben verschlossen. Einmal mit dem Nudelholz drüberrollen und die Ravioli lassen sich einfach herausdrücken.
- Für Ravioli mit Cherrytomaten einfach etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, die Cherrytomaten halbieren und gemeinsam mit den gekochten Ravioli kurz schwenken. Dann servieren.
Tipp: Ravioli glutenfrei zubereiten
Gluten ist der Kleber im Mehl. Wenn du also kein Gluten verträgst oder aus anderen Gründen glutenfreie Ravioli zubereiten möchtest, brauchst du glutenfreies Mehl. Du kannst dir selbst eine Mischung aus z. B. Reismehl und Maismehl, vielleicht noch gemahlenen Flohsamenschalen zusammenstellen, oder eine glutenfreie Mehlmischung kaufen*.
Zusammenfassung: Ravioli selber machen oder kaufen?
Gekaufte Ravioli sind natürlich superschnell fertig. Du sparst dir das Teigkneten und das Anfertigen der Füllung, sondern musst sie einfach nur kochen. Dafür hast du natürlich nicht die freie Auswahl, wie deine Ravioli schmecken sollen. Gerade, wenn du vegane Ravioli oder eine glutenfreie Variante möchtest, ist das nichti mmer einfach. Klar ist aber: Ravioli selbst zu machen ist nichts für die Mittagspause oder ein schnelles Abendessen, sondern etwas Besonderes.