Wenn du Teigtaschen selbst machen möchtest, kann das beim ersten Mal ganz schön herausfordernd wirken: Du musst Teig zubereiten, dann eine Füllung und am Schluss alles falten und noch einmal garen. Ich erkläre dir, warum du aber keine Angst davor haben musst, Teigtaschen selber zu machen und gebe dir Tipps an die Hand, damit es einfacher wird.
Das findest du in diesem Beitrag
Gefüllte Teigtaschen selbst machen
Teigtaschen bestehen aus einer Teighülle und einer Füllung, die süß oder herzhaft sein kann. Danach kannst du sie kochen, backen, dämpfen, frittieren … und natürlich genießen! Wenn du Teigtaschen selbst machen möchtest, kannst du entscheiden, ob du alle Komponenten selbst machen möchtest oder ob du in einigen Bereichen auf (gute) Fertigprodukte zurückgreifst.
Zeitaufwand bei Teigtaschen
Um Teigtaschen komplett selber zu machen, musst du mit einem Zeitaufwand von mindestens einer Stunde rechnen:
– Du musst Teig zubereiten, der manchmal längere Zeit ruhen musst, bevor du ihn weiterverarbeiten kannst.
– Du musst eine Füllung zubereiten, für die du manchmal nur Zutaten schneiden oder vermischen musst, manchmal aber auch noch kochen oder anderweitig vorgaren.
– Du musst den Teig ausrollen, manchmal noch ausstechen, dann füllen und verschließen.
– Du musst die Teigtaschen garen: mal 5 Minuten kochen, mal 30 Minuten backen.
Insgesamt kannst du so auch bei 2 – 3 Stunden Arbeit landen. Darum lohnt es sich, eine größere Menge zu machen und übrig gebliebene Teigtaschen einzufrieren oder anderweitig für später aufzuheben.
Wir gehen jetzt Schritt für Schritt die Möglichkeiten durch, damit du am Ende weißt, wie du mit deinen ersten Teigtaschen beginnst.
Teig für die Teigtaschen
Einige Teigtaschen entstehen aus einem ganz einfachen Teig, der nur aus Mehl, Wasser und Salz besteht, beispielsweise Gyoza oder Manti. In viele italienische Teigtaschen wie Ravioli oder Tortelloni kommt noch Ei und wieder andere Teigtaschen bestehen aus Hefeteig, der gehen muss, oder aus Blätter- oder Filoteig. Diese Teige herzustellen, ist zeitintensiver, aber nicht unbedingt schwer – wenn du dich an das jeweilige Rezept hältst.
Ich sage dir aber ganz klar: Du musst nicht immer alles selbst machen. Es gibt gute Produkte im Kühlregal oder tiefgekühlt, die dir die Arbeit erleichtern. Und wenn du dich sicherer fühlst, kannst du es vielleicht doch einmal selbst versuchen.
Teigtaschen-Teig selbst machen: Grundrezept
Ein ganz einfacher Teig für Teigtaschen besteht aus Mehl, Wasser und Salz.
Für ca. 20 handtellergroße Teigtaschen brauchst du:
- 240 g Weizenmehl (Type 405 oder 550)
- 120 ml lauwarmes Wasser
- 1/2 TL Salz
Diese Zutaten verknetest du miteinander, bis du einen glatten Teig erhältst. Ist er zu feucht, gib etwas mehr Mehl dazu. Wird er nicht glatt, gib tröpfchenweise mehr Wasser hinein. Den Teig deckst du nun ab, beispielsweise mit Frischhaltefolie oder einem Küchentuch, und kannst die Füllung zubereiten.
Teigtaschen aus diesem Grundteig kannst du für alle Zubereitungsarten nutzen.
Teig fertig kaufen: Gekühlt oder tiefgefroren
Ganz zu Beginn meiner Teigtaschen-“Karriere” habe ich gelernt, japanische Gyoza zu machen. Hierfür habe ich runden Gyoza-Teig tiefgekühlt im Asiamarkt gekauft. Der ist günstig, qualitativ gut, muss aber mehrere Stunden an- bzw. auftauen, bevor es losgehen kann.
- Hefeteig kannst du ebenfalls selbst zubereiten oder beispielsweise für herzhafte Teigtaschen als Pizzateig aus dem Kühlregal kaufen.
- Blätterteig dauert lange, selbst zu machen und ist als Kühlware oft wirklich gut (und sogar vegan erhältlich*)
- Filoteig oder Yufkateig* muss sehr dünn ausgerollt werden und gibt es günstig in (türkischen) Supermärkten
Mürbeteig oder sogar amerikanischen Pastry-Teig bekommst du in Deutschland selten frisch oder gekühlt zu kaufen, am ehesten noch in der Plätzchensaison. Aber dafür habe ich bei den jeweiligen Rezepten einfache Anleitungen, z. B. für Apple Hand-Pies.
Füllung für Teigtaschen selber machen
Teigtaschen gibt es eigentlich in allen Kulturen und die meisten von ihnen sind schlicht mit Resten gefüllt. Das bedeutet, dass Teigtaschen ein klassisches Resteessen waren. So war der Arbeitsaufwand immer recht gering, denn es musste ja “nur” der Teig zubereitet werden, die Füllung war ja schon fertig. Das kannst du natürlich auch machen, aber ich bereite meine Füllung meist am gleichen Tag zu wie den Teig.
Ideen für herzhafte Füllungen
Damit kannst du deine herzhaften Teigtaschen füllen:
- Fleisch bzw. Hackfleisch
- Tofu oder Tempeh
- Gemüse wie Spinat, Kartoffeln oder Kohl
- Pilze, z. B. Champignons oder Austernpilze
- Käse, beispielsweise Feta oder Ricotta
Tipps für süße Füllungen
Bei süßen Teigtaschen kannst du meist aus Obst oder Schokolade wählen, aber natürlich auch beides kombinieren oder würzen. Eine Puddingfüllung kann auch richtig lecker sein, probier dich einfach aus! Sarah von Sarah’s Back Blog hat beispielsweise süße Schoko-Bananen-Päckchen zubereitet.
Teigtaschen falten
Teigtaschen zu falten ist schon fast eine Kunst für sich. Du kannst sie natürlich einfach zuklappen und verschließen, aber je nach Teig, Zubereitungsart und Herkunft der Teigtasche gibt es noch ganz viele andere Möglichkeiten!
Für den Anfang kannst du aber mit rund oder eckig ausgestochenem Teig starten, den du einfach mittig füllst und dann zuklappst.
Für Tortellini kannst du dann die spitzen Enden nehmen und in der Mitte zusammenführen. Du kannst aber auch den Rand noch umklappen und so quasi kreativ tätig werden oder mit Fleisch gefüllte Teigtaschen so von denen mit Gemüsefüllung unterscheiden (das ist beispielsweise typisch für Empanadas).
Wie viele Teigtaschen pro Person?
Möchtest du wissen, mit wie vielen Teigtaschen du etwa pro Person rechnen solltest, hängt das von zwei Faktoren ab:
- Sind die Teigtaschen als Vor- oder Hauptspeise bzw. als Dessert gedacht?
Als Vorspeise oder Dessert reichen meist 3 Teigtaschen. Als Hauptspeise bekommst du bei guten Italienern oft etwa 4-5 Ravioli oder Tortellini. In einem 3-Gang-Menü reicht das mit entsprechender Füllung und Größe durchaus – rechne aber lieber mit rund 7 Teigtaschen pro Person – denn wenn sie lecker sind, ist Nachschlag gern gesehen. - Wie groß und dick sind die Teigtaschen?
Klar: Von großen Teigtaschen wie Tschebureki brauchst du weniger (eher nur 2, als Hauptspeise), von kleineren Teigtaschen wie Manti dürfen auch schon einmal 15 Stück auf dem Teller liegen.
Im Schnitt kannst du also mit etwa 5 Teigtaschen pro Person rechnen. Auch hier empfehle ich wieder: Mach lieber einfach mehr. Aufbewahren ist einfach.
Zusammenfassung
Ich hoffe, dass du gelernt hast, aus welchen Komponenten Teigtaschen bestehen und dass du dich nun an deine ersten eigenen Teigtaschen wagst! Besonders anfängerfreundlich finde ich Wareniki oder süße Piroggen oder – herzhaft – Mini-Calzone oder Empanadas.